
„Der jährliche Rückblick auf die Baufertigstellungen des Vorjahres reicht nicht mehr aus. Wir brauchen eine Übersicht der Baustarts!“
Alle Jahre das gleiche Ritual. Im Mai veröffentlicht das Statistische Bundesamt die Fertigstellungszahlen im Wohnungsbau für das Vorjahr.
Anschließend suchen und finden Politik und Bauwirtschaft Erklärungen. So auch letzte Woche: Die frisch ernannte Bundesbauministerin Verena Hubertz musste Zahlen begründen, die sie (noch) nicht zu verantworten hat. Entsprechend der Zahlen, die zu begrüßende Ankündigung aus dem Ministerium:
„Was wir jetzt brauchen, ist ein Dreiklang aus Tempo, Technologie und Toleranz, um wieder Schwung in den Wohnungsmarkt zu bringen und auch den Bauüberhang von rund 760.000 genehmigten, aber noch nicht fertig gebauten Wohnungen, zu aktivieren. Wir werden zügig einen Wohnungsbauturbo vorlegen, steuerliche Anreize verbessern und Neubauförderprogramme radikal vereinfachen. Gleichzeitig setzen wir die soziale Wohnraumförderung auf Rekordniveau fort.“
Dabei kann der Rekordeinbruch bei den Fertigstellungen nicht überraschen. Er ist, wie Dr. Matthias Frederichs, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Baustoffe – Steine und Erden e.V., treffend feststellt, „eine Katastrophe mit Ansage“. Eine, vor der unsere Branche eindringlich gewarnt hatte.
Damit die Enttäuschung im Mai 2026 nicht wieder groß wird, sollten jetzt vor allem drei Dinge geschehen:
Die neue Bundesregierung muss die vielen guten Punkte aus dem Koalitionsvertrag jetzt ganz schnell umsetzen. Schließlich sind die berühmten „100 Tage“ sind 14. August 2025 erreicht.
Die Baufertigstellungen nachhaltig und vor allem schnell nach oben bringen kann nur die bewährte Koalition aus Bauwirtschaft und Baustoffindustrie. Nur wir haben die Kapazitäten, um die jährlich mindestens benötigten 320.000 neuen Wohnungen zu bauen.
Außerdem braucht es eine monatliche „Bundesstatistik der Baustarts“. Es ist wichtig zu wissen, wie viele Wohnungen tatsächlich einen Baubeginn hatten. Denn begonnene Bauvorhaben werden im Unterschied zu einer bloßen Baugenehmigung in der Regel auch fertiggestellt, wie der Blick auf die Bauüberhänge zeigt.